Makroskopische Mineralbestimmung

Makroskopische Mineralbestimmung[1],[2]

Bei der makroskopischen (mit freiem Auge sichtbar) Mineralbestimmung wird im Wesentlichen das Ausschlussverfahren angewendet.

  • Farbe: Bei der Bestimmung von Mineralen ist die Farbgebung wenig hilfreich. Durch Einlagerung feinster Einschlüsse einer anderen Mineralart oder unterschiedliche chemische Zusammensetzung der Mischkristalle haben nur wenige Minerale eine gleich bleibende Färbung. Ferner können die Korngrößen oder Anlauffarben durch Reaktionen mit der Atmosphäre den Farbeindruck beeinflussen.
  • Glanz: Das Erscheinungsbild einer Mineraloberfläche im reflektierten Licht lässt eine Einteilung aller Minerale in zwei Gruppen zu.
    (1) Minerale mit metallischem Glanz (opake und stark reflektierende, wie z.B. polierte Metalle)
    (2) Minerale mit nicht metallischem Glanz. (Glasglanz, Wachsglanz, Fettglanz, Seidenglanz, matt, etc.)
  • Strich, Strichfarbe: Als Strich oder Strichfarbe bezeichnet man die Farbe eines Minerals im pulverisierten Zustand. Man erhält die Strichfarbe indem man das Mineral an einem Stück unglasiertem weißem Porzellan (Strichtafel) reibt. Insbesondere für sulfidische und oxidische Minerale, die meist charakteristische Unterschiede in der Strichfarbe aufweisen, ist daher die Bestimmung der Strichfarbe von hohem diagnostischem Wert. Sofern ein Mineral härter ist als die Strichtafel, hinterlässt es keinen Strich. Dies ist bei vielen silikatischen Mineralen der Fall.
  • Härte: Man kann Minerale nach ihrem relativen Ritzverhalten ordnen. Siehe hierzu Mohshärte.
  • Bruchverhalten und Spaltbarkeit: Der  Bruch eines Minerals ist definiert als die Art und Weise, in der ein Mineral bricht. Die Bruchfläche eines Minerals kann uneben, splittrig oder muschelig sein. Die Spaltbarkeit ist demnach eine besondere Art des Bruchs. Eine Spaltbarkeit ist eine glatte Fläche, die das Licht gut reflektiert. Die resultierenden Spaltbarkeitsflächen oder –ebenen unterscheiden sich in der Güte ihrer Ausbildung.
  • Dichte \rho (Rho):  auch Massendichte genannt, ist der Quotient aus der Masse m eines Körpers und seinem Volumen V
    \rho = \frac{m}{V}
  • Kornform, Kristallform, Kristallsystem: (engl. morphology). Charakteristische Form der Kristalle und Körner. Siehe hierzu Kristallsystem.
  • Zwillinge: Ein Zwilling ist eine gesetzmäßige Verwachsung von individuellen Kristallen der gleichen chemischen und kristallographischen Spezies.
  • Weitere physikalische und chemische Eigenschaften: Hierzu gehören Radioaktivität, Fluoreszenz, magnetisches Verhalten, Geschmack und Geruch. Bei manchen Mineralen ist ein chemischer Nachweis möglich. So sind z.B. manche Minerale wasserlöslich (einige Halide), andere Minerale reagieren unter Brausen mit Salzsäure (Calcit).

Feuerachat

Feuerachat: Nieren- bzw. traubenförmiger Achat mit eingelagerten Häutchen aus Eisenoxid, der bei entsprechendem Schliff ein opalähnliches Farbenspiel zeigt.
Chemische Formel: SiO2
Herkunft: Mittelamerika
Mohshärte: 7
Dichte (g/cm³): 2,6 bis 2,8
Kristallsystem: trigonal
Farbe: alle Farben außer Kobaltblau, Magenta, Lila und Pink, immer gestreift, Feuerachat ist eine Sonderform mit Eisenoxid.
Bemerkung: in Fluorwasserstoffsäure löslich

Feuerachat

Feuerachat

Epidot mit Grossular

Epidot: Ein Mineral aus der Mineralklasse der „Silikate und Germanate“ Hier Trommelstein.
Chemische Formel: Ca2(Fe3+,Al)Al2[O|OH|SiO4|Si2O7]
Herkunft:  Großes Vorkommen Knappenwand im österreichischen Untersulzbachtal
Mohshärte: 6 bis 7
Dichte (g/cm³): gemessen: 3,38 bis 3,49; berechnet: 3,391 bis 3,464
Kristallsystem: monoklin
Farbe: variabel, oft dunkelgrün, gelbbraun

Grossular:  Mineral aus der Gruppe der Granate innerhalb der Mineralklasse der „Silikate und Germanate
Chemische Formel: Ca3Al2[SiO4]3
Herkunft:  In Deutschland trat das Mineral bisher an mehreren Fundorten im Schwarzwald in Baden-Württemberg, an vielen Fundorten in Bayern (Franken, Ober- und Niederbayern), bei Hirzenhain und mehreren Fundpunkten im Odenwald in Hessen, bei Bad Harzburg und Sankt Andreasberg in Niedersachsen, an mehreren Orten in der Eifel wie unter anderem bei Niedermendig und am Ettringer Bellerberg, bei Rammelsbach und Wolfstein in Rheinland-Pfalz, im Erzgebirge und im Vogtland in Sachsen, an mehreren Orten in Schleswig-Holstein sowie bei Unterbreizbach in Thüringen auf.
Mohshärte: 6,5 bis 7
Dichte (g/cm³): gemessen: 3,594; berechnet: 3,594
Kristallsystem: kubisch
Farbe: farblos, gelbgrün bis dunkelgrün, goldgelb, rosa, rot, orange, gelblichbraun bis rötlichbraun
Bemerkung: Dumortierit wird als keramischer Rohstoff für Isolatoren und Laborgeräte verwendet.

Epidot und Grossular

Epidot und Grossular